(c) Fliegende Südtribüne 1984 - 2010
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Die Marionetten von Zahlemann & Söhne
Frankfurt am Main/Dortmund 31.05.08
Die Proteste sind wieder da. Mutig werden abgegriffene Widerstandssprüche ausgebraben und angepasst an die Aktualität. Bevor die Spielpläne der Saison 2008/09 kursieren, wurde bekannt, daß die DFL die Anstoßzeiten von Bundesliga und 2. Liga in eigentlich unverdauliche Tageszeiten vorverlegen will.
Unheilige und abgewehrte Mittel werden reaktiviert: Der BVB müsste am Samstagabend mal um 20:30 Uhr antreten und sonntags drohte neben des 17 Uhr-Kicks auch ein 14:45 Uhr-Spiel.
Ob Sammelmails, Unterschriftenlisten und Boykottdrohungen aber noch ausreichen werden, um der Goldmine DFL mit seiner Medienmaschine hinterherzutragen, daß Fans als Stimmungsarbeiter essentieller Bestandteil deutscher Fußballarenen sind, bleibt offen. Wenn die nicht kommen, kommen andere. Hauptsache, der Torjubel stimmt.
Alle Jahre wieder...
Auch die Ankündigung von DFL- und BVB-Präsident Rauball zur möglichen Erhöhung der Eintrittspreise entspricht der gesellschaftlichen Schere aus Arm und Reich. Die, die noch zahlen wollen, sparen fürs Stadion und der Rest versammelt sich vorm Pay TV-Plasma.
Die Einnahmen aus Fernsehen und Werbung haben den Fußball in der Bundesliga gesellschaftsfähig hip gestylt, die langjährigen Fans erst zu mundfaulen Kunden degradiert und nun ausgetauscht mit stets solventen Kreditkartentrikotkäufern.
Wenn schon im massensymbolischen Dortmund die Fans nur ein zwanzig Prozent-Stück an der Wirtschaftstorte darstellen, wird es bei den anderen Vereinen kaum sozialer, zumal mit Mönchengladbach, Hoffenheim und Köln die Eintrittspreiserpressung zunehmen wird.
Es wird faszinierend spannend, wie die "Revolution" der Stehrangreste die Sommerpause anheizen wird und ob sich überhaupt etwas ändert in der logarhythmischen Gewinn-Kurve zugunsten eines herzlicheren Verhältnisses zum Fan-Volk.
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