(c) Fliegende Südtribüne 1984 - 2010
|
Freie Sehrechte
07.08.09
We are watching Big Brother. Der Kampf der Entrechteten im zahlungspflichtigen Fußballspaß fordert neue Kräfte. Denn in der Kneipe schauen, ist auch keine Lösung.
Die neue Bundesliga-Saison hat heute mit Wolfsburg-Stuttgart begonnen und damit der Versuch, für den konsequenten Nicht-Abonnenten der diversen Pay TV-Angebote auch kostenlos seinen geliebten Fußball zu schauen.
Es hat funktioniert, wenn auch mit dem Anpfiff die wahrscheinlich von der DFL initiierten Hack-Angriffe zunahmen und der eine und andere Stream gewechselt werden mußte.
Es gewann der amtierende Meister in einem munteren Spielchen wegen eines müden alten Lehmanns, der gegen die Traumtörchen von Misimovic und Grafite aber auch jünger machtlos gewesen wäre.
Vor dem morgigen vollen ersten Spieltag stellt sich dem Fußballfan nun die Frage, ob er Pay TV kaufen soll oder nicht. Vieles spricht dagegen.
Zum einen die gestiegenen Kosten für einen Stadionbesuch. Bei etwa 30 € für eine durchschnittliche Live-Eintrittskarte ins Stadion der Wahl will fan nicht noch eine medial inszenierte Retorten-Show von gescheiterten Sportshowmastern verfolgen.
Raider heißt jetzt Twix, Frei ist Basler und Premiere sendet als Sky auch in Deutschland - aber nur für 19 € pro Spiel bzw. Konferenz!!! Das wäre schon der erste Aufreger, daß fan nicht billiger ein Spiel alleine sehen kann. Denn bei der Konferenz bleibt maximal ein Viertelstündchen von jeder Partie übrig, wie schon Premiere recht unflexibel war. Oft blieb das Gefühl, fan hätte was verpaßt. Da lockt auch kein Lars Ricken als neuer Experte.
Nun könnte der Fußballfan beim rosigen Liga Total einsteigen - wohl oder übel an den Monopoldinosaurier Telekom gebunden - und inklusive aller kleingedruckten Knebelverträge für schlappe 45 €/Monat erhältlich. Da lockt aber auch kein Klogang wegen Robert T-Online Kerner.
Um nicht als Fernseh-Junkie neben dem Internet-Konsum zu verkommen, dürfte es dem exklusiv geneigten Borussen besser liegen, wenn er/sie denn auf die frei verfügbaren Streams zugreift, auch wenn die Suche danach so schwierig werden dürfte, wie kurz vor dem Anstoß noch ein Bierchen im Westfalenstadion zu bekommen. Am ersten Spieltag lief die Bundesliga in englisch und arabisch. Das dürfte dem internationalen Marktwert der DFL doch gefallen. Finanziellen Schaden richten die mehreren hundert Zuschauer pro Stream sicher nicht an.
Notfalls helfen Internet-Radio bei bvb.de oder 90elf und diverse Live-Ticker. Ganz ohne Ball bleiben wir auch in der Hundertjahrsaison nicht. Fans, die zum Spionieren gezwungen werden, sollte die DFL nicht ausschalten. Denn viele von ihnen waren schon zu exklusiven Sportschau-Zeiten dabei.
|
Heute waren schon 34 Besucher (42 Hits) & Borussen hier!
|
|