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Äksklusief-Schtorrie!
26.09.08
Die endgültige Kündigung der Vermarktungsverträge und die eigene Ausschreibung der Medienrechte hat bei der DFL eine neue Richtung genommen. Aufgrund der monopoli(s)tischen Großgönnerschaft des Kirch-Imperiums greift nun das ähnlich gebaute H.o.p.p.-Imperium in die Fußball-Galaxien ein.
Nach wiederholt üblen visuellen und verbalen Schmähungen von Anhängern Borussia Dortmunds soll Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp in bislang unbekannt großem Stil zurückschlagen dürfen.
Nach dem entsetzlichen Pokal-Aus der TSG 1899 beim "strukturellen Gegenmodell" im regional benachbarten Freiburg, wurden an einem eilig anberaumten Runden Tisch der DFL und der SAP Pläne und Unterschriften zugunsten des böse beleidigten, aber ideellen wie wirtschaftlich unverzichtbaren Provinzprojekts gezeichnet.
Es würde nun nichts mehr dem Zufall überlassen, nachdem die deutsche Medienöffentlichkeit relativ schnell zum "modernen deutschen Fußballwunder" konvertiert werden konnte. Die Einnahmen aus bezahltem Exklusivfernsehen seien mit dem größer werdenden Einfluß des Hopp-Imperiums zu vervielfachen und würden die Bundesliga an die enteilte Premiere League heranführen, wenn nicht gar bald ablösen.
Zunächst würden die "direkten Feinde" abgehandelt, um die Stadien "für immer zu säubern". Um die Meinungs- und Pressefreiheit weiter in einem konform-perfiden Medienpaket zu unterhöhlen und abzuwürgen, sei die angedrohte Anzeige gegen einen kriminellen Plakatmaler nur ein Vorwand für einen Rundumschlag gegen die sogenannte "Gelbe Wand". Gerade das treueste Bundesliga-Publikum in Dortmund müsse sich auch an die "Vorzüge des modernen Fußballs" gewöhnen. Das gehöre sich "im größten Stadion Deutschlands" so, daß gerade dort "vulgäres Verhalten" überdacht werden müsste.
Hopps marktführender Software-Konzern würde mit Spezialisten in den nächsten Wochen in einschlägigen Internet-Foren aktiv und "sämtliche Freds und Posts dieser Fußballrowdies nach Ungesetzlichkeit durchspähen".
Sollten sich Beleidigungen und Haß gegen den unantastbaren Herrn Hopp und sein "ausnahmlos vorbildliches Lebenswerk" wiederholen, würden Virenprogramme die Rechneradressen der Schreiber identifizieren und ungeschützt befallen.
Der Vereinsführung von Borussia Dortmund würden die abweichenden Beiträge und Meinungen, Passwörter und persönlichen Daten gemeldet und die Täter mit einer gemeinnützigen Zwangsspende von € 18,99, vorläufiger Internetsperre und absolutem Stadionverbot bestraft. Vereinsutensilien wie Trikots, Schals und Fahnen seien unverzüglich auszuhändigen.
Die langfristigen Pläne jedoch gingen längst über den austauschbaren gemeinen Pöbel hinaus: die zunächst großmundig verkündeten Ansprüche, die TSG Hoffenheim nicht nur an der Tabellenspitze der DFL zu etablieren und blauäugig in die Champions League zu führen, würden nun eine neue Dimension, wo "Zukunft wirklich Tradition" sei, öffnen.
In einem sogenannten "blauen Kreisel" aus den finanziell schwergewichtigen Vereinen Chelsea, Manchester City, Glasgow Rangers, Lazio Rom, Zenith St Petersburg, Schxxxx und noch zu gründenden Clubs im arabischen Raum soll eine eigenständige "Luxus-Liga" gestartet werden. Mithilfe der einflußreichen Scientology würden Vereine aus der amerikanischen Major Soccer League an diesen internationalen Pilotwettbewerb herangeführt und in Folge auch teilnehmen. Der Fußball sei ein "Global Game in der telekinetischen Transformation".
Am Ende dieser Geheimgespräche fiel Holger Hieronymus, immerhin DFL-Geschäftsführer Spielbetrieb, endlich der Name des Fußballers sein, den er bei der öffentlichen Vorstellung des Saison-Spielplans im August unwissend anonym mit den berühmten Worten "entscheidend is auffem Platz" zitiert hatte.
DFL- und BVB-Präsident Rauball brachte ihn auf Nachfragen auf diesen heimlich vertuschten, aber längst überfälligen Gedankensprung zu Adi Preißler, wobei dem Dortmunder Rechtsanwalt unwohl schien, im jüngeren Kreise unterbelichteter Größenwahn-funktionäre gelandet zu sein.
Erst verwickelt in Entschuldigungsarien für das Verhalten der schwarzgelben Anhänger und nun verhüllt in geknebeltes Schweigen verließ Rauball als Erster die DFL-Zentrale in Frankfurt am Main, stieg in sein Auto und drehte die BVB-CD in den Lautsprecherboxen lauter.
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