DFL 16. Spieltag
06.12.08 15:30
Bielefelder Almküche
Auf der Alm im Sturm kochen
04.12.08
Dieses Ostwestfalen ist ein unwirtliches Land. Verborgen zwischen Landadel aus Osnabrück, Kassel, Warendorf und Soest sind sie weder Niedersachsen noch Münsterland. Daß hier aber neben flachländischem Mistwetter Agrarwirtschaft floriert, verdankte das Bielefelder Stadion seinen Namen: die Melanchton-Alm. Das waren die Zeiten, als der Alm-Öhi der Torwart der Arminia war. Wolfgang Kneib ist es der rustikalen hinten-sicher-und-vorne-hilft-der-Bauer-Taktik zu verdanken, daß die umlorbeerte A-Fahne ganze fünf Saisons in der Bundesliga flatterte. Sollten sie auch in der nächsten Saison DFL spielen, dann wäre dieser Rekord eingestellt.
Heute hört die Alm längst auf einen Küchenhersteller und im Tor kocht ein anderer Torwarttyp. Rowen Fernandez aus Südafrika reicht mit seinen immerhin 1,89 m nicht ganz an den 1,96-Hünen heran, wenn auch schon Alexander Bade (1,96) wie schon beim BVB auf der Bank wartet.
Das Tor ist hier wichtig, weil auch Roman "Weiße Weste" Weidenfeller in sein sechstes Spiel ohne Gegentreffer geht. Aber unser 11:1-Rekordverlierer holt zu Hause gegen uns Ergebnisse. Das sollte motivieren im klassischen Westfalenduell und kleinsten Derby.
Abseits ist... Du weißt, Alex
Bei einer 2-4-10-Bilanz geschah der letzte Borussen-Sieg im Oktober 1999, als Reina und Ricken ein spätes Freitags-2:0 schossen. Das andere Mal wurde im fernen Januar 1971 gejubelt, als Sigi Held zweimal ausglich und Theo Bücker den 3:2-Siegtreffer erzielte.
Besonders zwischen dem letzten Sieg und dem 2:2 vom Mai diesen Jahres ging es torlos für uns aus. 0:0 und dann dreimal 0:1.
Der 6.12. hält auch gerne als Jahrestag des UEFA-Cup-Achtelfinals her. Gegen La Coruna brauchte es eine Verlängerung, in der erst Kalle Riedle und dann Lars Ricken mit seinem ewigen Süd-Knaller jegliche erfrorene Besinnlichkeit erschütterte. Ob an Nikolaus ein Fußball-Ei wie Alex Freis finaler Pfosten-Torwartkopf-Billard-Freistoß Tore garantiert, sei zumindest ein gutes Omen für ihn und uns auf einem winterlichen Rasenacker. Dann wäre die Standardgefahr wieder da und wir wären im überteuerten Randgastblock schon gut beschert mit der Vorfreude, die Schäfchen gegen Gladbach heimzuholen und 99jährig mit Europaträumen zu überwintern. Sonst hat sich das Weihnachsttrikot nicht gelohnt und wir bekämen "eiskalte Füsse".
Soll die Arminia-Homepage mal rechthaben mit ihrem Fazit zu Jürgen Klopp: "Und wie man sieht: Je größer der Erfolg, desto breiter der Grins."