Während wir die Füsse vom Saisonstehen hochlegen, den Drittligaaufstiegskater noch spüren, das ein oder andere Steak auf dem Grill drehen und das Pilsken aus dem Eiseimer fischen, genießen wir einfach die Sommerpause.
Aber so ganz fußballfrei darf es nicht bleiben. Gerade wenn im kommenden Jahr die WM in Südafrika läuft und dort schon mal geprobt wird. Beim Confederations Cup spielen vom 14. bis 28. Juni Brasilien, Italien, Ägypten und USA sowie Spanien, Irak und Neuseeland mit dem Gastgeber, jeweils mit Gruppenphase und dann den Halbfinals und dem Finale. Den Spielplan gibt's hier.
In einem mitreißenden Match begeisterte unser Mohamed Zidan beim knappen 3:4 gegen den Weltmeister. Ein 1:3 konnte der Afrikameister ausgleichen, bevor die übernächsten WM-Gastgeber mit einer Roten Karte und einem geschenkten Elfer siegen konnten.
Ein 5:0 feierte Europameister Spanien über Neuseeland, das Publikumsliebling Fernando Torres mit einem Hattrick (6., 14., 17.!) eröffnete.
Dabei waren hypnotische Geräusche aus dem Publikum zu hören, die irgendwie an die WM 1986 in Mexiko und den Vortröter aus Block 14 erinnerten. Was erst einmal wie verstopfte Trompeten oder eingeflogene Bienenschwärme klingt, sind nur die einheimischen "Vuvuzelas".
Früher hatten wir die Gansfanfaren, die aber als zu laute Wurfgeschoßgefahr aus den Stadien verbannt wurden. Nun braucht fan nur kräftige Atemluft. Alles nur ein Stück Plastik und eigentlich schon zu kaufen in Dortmund, für schlappe 2 Euro in schönem Schwarz-Gelb. Es geht auf die Lippen und klingt wie Elefantenrufe. Aus dem Dschungel der Vorstädte, den verarmten Townships stammen dann auch Produkt und Name.
Aber bei den vielen Stämmen und Sprachen, gibt es keine eindeutige Antwort.
Vuvuzela heißt im Slang des Afrikaans "jemanden in Musik duschen" oder auf Zulu "Krach machen". Beides zusammen floß ins afrikanische Sprichwort "der Affe wird durch viel Krach erlegt", also geht es in südafrikanischen Stadien laut trötend zu. Es geht darum, aus dem Stadion einen Hexenkessel zu machen und den Gegner ein Spiel lang zu erschrecken. Der Stamm der Shembe blies auf einem Kudu-Horn, einem gewundenen Antilopenhorn, um den Stamm für Versammlungen zusammen zu rufen.
Ob Nelson Mandelas mitgebrachte Vuvuzelas in Zürich über die WM-Vergabe entschieden haben, ist nicht bewiesen. Im nächsten Jahr wird es die Fans aus aller Welt und die Vielfalt der Gastgeberland vereinen im ohrenbetäubenden Vuvuzela-Chor. Denn nerven tut nur die Stille im Stadion.
Laut freuen können wir uns auch über das neue Trikot für die Saison 2009/10. Nachdem Neongelb-Sponsor Nike für immer Bye Bye sagt, präsentiert das bisher bei Werder und Lautern werbende Kappa ein strahlend gelbes, mit schwarzen Rändern umnähtes Jersey mit dem Mann-Frau-Logo auf den Ärmeln. Auf den ersten Blick das Update des Torwarttrikots vom Bremer Wiese, besticht es durch geschmackvolle Essenz und sollte auch dem einen oder anderen Bierbauch gut sitzen. Noch nicht im Shop, aber schon mal 64,99 € zurücklegen. Oder das der Vorsaison kaufen. Oder ein altes. Oder weitergrillen
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