(c) Fliegende Südtribüne 1984 - 2010
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08.-12.07.08
Jetzt wollte sich fan nach den EM-Strapazen und dem neuen Spielplan 2008/09 wieder zurücklehnen und etwas abschalten, mal nach Last-Minute-Urlaubszielen schauen oder langfristige Wettervorhersagen finden, um Fluchtorte für diesen verregneten Sommer zu finden, da geht's schon wieder weiter: Uhrencup in der Schweiz.
Vom Namen her fast so interessant wie der Halleluja-Cup. Beim Blitzturnier in Wattenscheid schaffte es der BVB zweimal ins Elfmeterschießen und wurde hinter Duisburg, dem Erstrunden-Pokalgegner Essen und den Gastgebern Letzter.
Aber im beschaulichen Grenchen ticken die Uhren anders. Nicht nur wird hier über reguläre neunzig Minuten gespielt mit Teams vom FC Luzern, Legia Warschau und Petrics Ex-Club FC Basel.
Zum 47. Mal steigt das renommierte Turnier, zu deren Allstars neben Stephane Chapuisat und Mladen Petric auch Philipp Degen gehört. Kaum zu glauben? www.uhrencup.ch/allstars_uc.htm
Überhaupt ist Grenchen die Uhrenmetropole der Welt. Ohne Schleichwerbung - die hier sowieso nicht finanzierbar wäre - wird hier seit 1851 die Swatch hergestellt sowie Breitling, Eterna und Fortis, die einer derben Rolex die Seriösität voraus haben.
Vorflieger für den UEFA-Cup
Uhren und Fliegerei sind eng miteinander verbunden. Dank präziser Manufaktur schuf der Chronographenmechanismus perfekte Borduhren auch für die Weltraumfahrt. Um dem Ehre zu erweisen und natürlich der Mannschaft europäische Höhenluft spüren zu lassen, charterte Borussia Dortmund als erste Grenchen-Teilnehmer Flugzeuge zur Anreise. Vom Trainingslager in Donaueschingen ging es nach Friedrichshafen am Bodensee, wo zwei Maschinen zum Jurasüdfuß flogen.
Wenn sich mit dem Turnier die Feinmechanik in der Mannschaft einspielt, nur gut. Die ersten beiden Tore der Saisonvorbereitung wurden geschossen, wieder nur ein Unentschieden. Aber es ist ja Beginn der Saisonvorbereitung, die die Schweizer schon hinter sich haben. Immerhin war Alex Frei anwesend und überlegte sich, wie er's besser macht.
Und wie sah es der neue Trainer Jürgen Klopp?
"Die erste Halbzeit nehme ich als Hinweis darauf, dass wir spielen können, die zweite, dass wir noch viel Training vor uns haben."
Im letzten Spiel trennten sich der BVB und Basel 2:2, wir warten auf den ersten Testspielsieg und die Schweizer gewinnen den Uhrencup 2008.
Wegen aller Medienechos, Gerüchte und Kommentare in Foren über "Krawalle", die den sportlichen Anlaß etwas verdrängten, hier mal die offizielle Stellungnahme der Veranstalter:
Erstmals in der Geschichte des Uhrencups ist es anlässlich des Spiels Basel - Dortmund zu Zwischenfällen gekommen. Der Uhrencup bedauert diese Zwischenfälle, zeigt sich aber auch erstaunt über die Berichterstattung in diversen Medien. Dabei wurde von schweren Ausschreitungen, Tumulten, brennenden Tornetzen und bevorstehendem Spielabbruch gesprochen, ohne vorher die Sachlage und die Vorfälle zu klären.
Die Fangruppen sind noch vor Eintritt ins Stadion in ihre Fansektoren eingewiesen und Personen mit Stadionverbot abgewiesen worden. Dabei gab es keine Zwischenfälle. Als kurz vor Spielbeginn rund 20 Personen aus dem "neutralen" Sektor in Richtung Basler Sektor rannten und mit BVB-Liedern provozierten, rannten rund 20 Personen aus dem Basler Sektor in Richtung Dortmunder Fan Ecke. Dabei kam es zu vereinzelten Rangeleien, die sich umgehend auflösten, ohne dass Sicherheitskräfte einschreiten mussten. Die Sicherheitskräfte grenzten daraufhin den Dortmunder Sektor ab und stellten auch beim Basler Sektor ein entsprechendes Dispositiv. Es waren in der Folge keine weiteren Scharmützel im Stadion auszumachen. Zwei Rädelsführer würden aus dem Stadion entfernt. Von Tumulten, Ausschreitungen und wüsten Schlägereien zu sprechen, entspricht im Zusammenhang mit den Ereignissen im Stadion nicht der Sachlage.
"Ihr macht Euch lächerlich!"
Die Petardenwürfe verurteilt der Uhrencup aufs Schärfste
Nachdem im Basler Sektor drei Leuchtpetarden gezündet worden sind, zündeten Besucher im Dortmunder Sektor mehrere Petarden und warfen die brennenden Petarden in den eigenen (!) Strafraum. Das Spiel wurde daraufhin unterbrochen und der Schiedsrichter ordnete die Klärung der Situation an, ansonsten sich die Teams in die Kabinen zurückziehen würden. Daraufhin appellierten mehrere Dortmunder Spieler und Vertreter des OKs erfolgreich an die Fairness der Besucher. Das Spiel konnte ohne weitere Zwischenfälle fortgesetzt werden. Die Meldung, wonach Tornetze gebrannt und ein ganzer Löschzug hätte ausrücken müssen, entspricht nicht den Tatsachen. Die Netze wurden nicht beschädigt und die vier anwesenden Feuerwehrleute sind seit Jahren Teil des Sicherheitsdispositivs mit der Aufgabe, brennende Petarden fachmännisch zu löschen.
Sanität ohne nennenswerte Einsätze
Der Uhrencup hält fest, dass die anwesende Sanität keine Verletzungen zu behandeln hatte. Die drei Einsätze beschränkten sich auf Allergien und einen Wespenstich. Auch war keine Sachbeschädigung im Stadion festzustellen. Der Uhrencup verurteilt die Scharmützel aufs Schärfste und hat kein Verständnis für das Verhalten einiger Besucher. Gleichzeitig appelliert er auch an die Fairness bei der Berichterstattung der Medien. Die verantwortlichen Sicherheitsorgane spielten hervorragend zusammen und hatten die Situation jederzeit im Griff. Das im Vorfeld von den Organen gemeinsam entwickelte Sicherheitskonzept konnte erfolgreich umgesetzt werden. Der Fanbeauftragte des BVB, Jens Volke, entschuldigte sich für das Verhalten der Dortmunder Fans. "Wir haben die Toleranz unserer Gastgeber mit Füssen getreten." BVB-Trainer Jürgen Klopp meinte:" Das war kein schönes Bild, das wir da abgegeben haben. Es war tendenziell sogar peinlich." Das OK bedauert die Unannehmlichkeiten für die Stadionbesucher und die angereisten Gäste und wird nach eingehender Beurteilung der Ereignisse zusammen mit den Sicherheitsorganen der Stadt und des Kantons entsprechende Massnahmen für künftige Veranstaltungen treffen. Der Uhrencup toleriert keine Form von Gewalt. Für weitere Auskünfte wenden sie sich bitte an die Medienstelle der Kantonspolizei Solothurn.
+++ Ergebnisse +++
In einem hartumkämpften Spiel gewinnt der FC Basel dank dem 2:2 gegen den BVB den Uhrencup. In der 19' ging der FCB dank einem Eigentor von Santana in Führung. Vor der Pause legte Valdez mit einer schönen Kopfballvorlage den Ball auf Kehl, welcher zum 1:1 traf. Gjasula brachte die Basler in der 65' wieder in Führung. Als Valdez kurz vor Schluss (85') der Ausgleich gelang mussten die Basler um den Sieg des Uhrencups bangen. Schiedsrichter Claudio Circhetta, welcher das Spiel gut im Griff hatte, erlöste mit dem Schlusspfiff die Basler Fans. Player of the Team: Franco Costanzo (FCB) und Sebastian Kehl (BVB).
FC Basel Borussia Dortmund 2:2 (1:1)
Stadion Brühl: 8094 Zuschauer - SR: Claudio Circhetta. ? Tore: 19' Santana (Eigentor) 1:0, 34' Kehl 1:1, 65' Gjasula 2:1, 85' Valdez 2:2.
FC Basel
Costanzo; Zanni(66' Morganella), Abraham, Marque, Hodel; Frei(66' Chipperfild), Ergic (66' Safari), Perovic (46' Schuerpf), Huggel(82'Gelabert), Stocker (46' Gjasula); Eduardo (10' Derdiyok, 82'Mustafi).
Borussia Dortmund
Weidenfeller (46' Kruse); Santana(79' Sadrijaj), Subotic, Hummels, Dédé (46' Schmelzer); Kuba (46' Hajnal), Tinga, Kehl, Kringe; Federico(66'Rukavina), Valdez.
10.07.08
FC Basel - Legia Warschau 6:1 (2:0)
FC Luzern - Borussia Dortmund 2:2 (1:2)
Quelle: www.uhrencup.ch/home.htm
Die junge Luzerner Truppe wirbelte wie beim letzten Spiel gegen Legia die Abwehr durcheinander. Nach nur einer Minute stand es bereits 1:0 für Luzern, der treffsichere Ravasi buchte schon den zweiten Treffer am Uhrencup. Jedoch liess sich dies die Borussen nicht gefallen und wendeten das Spiel mit zwei Toren innert zwei Minuten durch Federico und Kringe.
Nach der Pause kämpfen die Luzerner unermüdlich weiter und wurden in der 67' mit einem Tor von Chiumiento belohnt. Die müden Dortmunder konnten nicht mehr zusetzten und gaben sich mit dem Punkt zufrieden.
FC Luzern - Borussia Dortmund 2:2 (1:2)
Stadion Brühl: 5812 Zuschauer - SR: Nikolaj Hänni - Tore: 1' Ravasi 1:0, 26' Federico 1:1 (Freistoß Hajnal), 28' Kringe 1:2, 67' Chiumiento 2:2. - Bemerkungen: 5' Ferreira (Lattenschuss), Alex Frei im Stadion.
FC Luzern
Zibung; Zverotic, Veskovac, Diarra (31'Schwegler), Lustenberger; Ferreira (73' Paquito), Renggli, Seoane (46' Kukeli), Mesbah (68' Schirinzi); Ravasi (68' Karanovic), Chiumiento (73' Lambert).
Borussia Dortmund
Weidenfeller (46' Ziegler ); Rukavina, Santana (46' Subotic) , Hummels (46' Brzenska), Dédé (46' Schmelzer); Kuba (46' Sadrijaj), Hajnal (46' Kruska), Kehl (46' Tinga), Kringe (66' Gordon); Valdez (61' Klimowicz), Federico (66' Njambe).
Player of the Game
Als beste Spieler auf der Seite von Dortmund wurde Tamas Hajnal gewählt. Bei den Luzerner bekam der Titel "best Player of the Game" Davide Chiumiento. >
You'll Never Walk-ch- Alone
08.07.08
FC Luzern - Legia Warschau 1:1
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Heute waren schon 129 Besucher (146 Hits) & Borussen hier!
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