(c) Fliegende Südtribüne 1984 - 2010
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28.04.2010
Da malocht man seine elf Stunden inklusive An- und Abfahrt und verpasst neben Eiscafé- oder Biergartenfreizeiten noch sein Champions League-Halbfinale. Barca gegen Inter, das vorweggenommene Endspiel für Madrid. Der fiese Mourinho steht mit seiner Meistertruppe vor dem schweren Rückspiel im gigantischen Camp Nou. Nach dem 1-3 müsste "mes que un club" alles tun, um beim verhassten Rivalen im Estadio Santiago Bernabéu gegen die Buyern anzutreten. Quais ein Löwenherz haben wie 1967 in Lissabon Celtic gegen die klaren Favoriten Inter-Catenacchio. Dazu wäre Barca im Finale wichtig in der 5-Jahres-Wertung für die Bundesliga und unsere Europa-Plätze.
25 Min.
Zwei Streams schon nicht erreichbar, die Feierabendkrise naht... Laut dem coolen UEFA Match Centre schon 4:0-Torschüsse und 1:2 Gelbe Karten, Motta (Inter) schon nach der 10. Beide Teams liefen schon über 70 Kilometer, das ist mehr als nach Herne-Ost.
28 Min.
Gleich zwei Karten zückt Schiri de Bleeckere. Eine Gelbe für Pedro (Barca) und Gelb-Rot für Motta (Inter). Arrividerci. Angetäuschte Tätlichkeit per Arm ist ja nun Schweizer FIFA-Stringenz.
Bis dahin kam Barca nicht nach vorn. Jetzt ist mehr Spielraum hehe. Vamos!
35 Min.
Ja, ist denn schon Nachspielzeit? Der Schiri gint dem Inter-Torwart Julio Cesar (sic) jetzt schon die Gelbe Karte wegen Spielverzögerung. War bei der Pfeife was in der Paella?
45 Min.
Ja, is denn scho Halbzeit? Barca läuft die Zeit davon, aber dieses "Vamos a Madrid" dürfte den Stollen mentalen Auftrieb geben für die zweite Hälfte. 77-23 % Ballbesitz ist Heimstärke. Xavi mit unglaublichen 95 % erfolgreichen Pässen (61 von 64). Zum Vergleich: Messi 25-31. Sneijder 5-11.
Die Flutlichtbalken gleißen ins dunkle katalanische Volkstheater und ich hab endlich einen funzenden Stream. Neutraler englischer Kommentar. Nice one. Gellende Pfiffwellen gegen Inter im dreisten Real-Weiß. Weita gehts...
54.
Barca muß den Ball spielen wie beim Schach. Inter mauert den anscheulichsten Catenacchio, das sieht so statisch aus wie beim Kickern. Ibrahimovic wird von Lucio geboxt im Strafraum und fällt. Der Schiri kann aber nicht pfeifen nach seinen Karteneskapaden.
58.
Die Guinness-Pulle ist leer. Es folgt ein Budweiser, der offizielle Sponsor kommt zu Ehren. Pfiffe im Spiel, aber nur von den Rängen. Barcelona fiebert sich in die letzte halbe Stunde.
62.
Mourinho im schwarz-blauen Club-Blazer verläßt erneut die Coaching Zone, vielleicht muß er auch bald runter.
Gegen Inters schwarzen Espresso steht Barca wie der goldene Löffel. Kaum ein Weg zum Tor.
Doppelwechsel Barca: Jeffrén für Busquets und Bojan für Ibrahimovic. Der Leuchtturm-Kampf gegen Lucio ging verloren. Kein Schuß aufs Tor, 5:0-Fouls durch den Stürmer...
70.
Liebe UEFA, neue Regel bitte: Es ist nicht erlaubt, mehr als 7 Spieler in der eigenen Hälfte zu haben. Bob der Baumeister ker...
73.
Wo ist Messi? Nur weil der Name so klingt, hat er die Inter-Wand nicht durchbrochen. Und in solchen Spielen wie heute werden echte Starspieler geboren. Prompt beschwört das Publikum zärtlich seinen Namen.
83.
1-0! Pique steht zwar knapp im Abseits beim Paß in den Strafraum, aber den Ball, sogar mit einer Drehung zurück, kann er locker verwerten aus fünf Metern.
Späte Kochphase im Nou Camp. Fußball pur.
86.
Das Stadion singt zum ersten Mal unisono. Bei 98000 fällt der Kanon halt schwer.
Warum hab ich mir die "Wilden Locken" von Lorenz gekauft? Extra knusprig? Wie Salzstangen. Wenigstens perlt das Tschechen-Bräu. Grüße an Rosicky und Koller. Und Kafka.
88.
Messi klebt der Ball am Fuß, vom 16er schiebt er zu Alves nach rechts durch. Am Arm gehalten, aber zu spät gefallen. Eine Schwalbe macht keinen Frühling.
91.
Bojan springt der Ball am 16er an die Hand. Abgepfiffen, das unter die Latte geknallte 2-0 zählt nicht. Schiri...
93.
Letzte Ecke für Barca.
Sinnlos.
Abpfiff.
Inter im Finale der "Landesmeister". Nach 38 Jahren. Mourinho könnte der erste Trainer werden, der mit zwei verschiedenen Clubs die Champions League gewinnt. Sekundenlang streckt er die Zeigefinger hoch zum Gästeblock, da hält ihn auch Barca-Keeper Valdés nicht von ab.
Der Offensivfußball wurde heute begraben. Barca werden keine Helden von Madrid.
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